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Glossolalia: Die gesundheitlichen Querelen der vergangenen Jahre, die unlängst noch Tarantula Heart prägten, schnallt sich Dale Crover mit ein betont leichtgängig aus der Hüfte kommenden dritten Soloalbum vom Rücken.
Die Welt der Melvins ist aktuell ein wenig im Umbruch begriffen: Dale Crover kämpft seit einiger Zeit mit Wirbelsäulenproblemen und muß sich live von Coady Willes ersetzen lassen, doch Tarantula Heart begann schon davor neue Wege in seinem Entstehungsprozess für die Band auszuloten.
Vier Jahre nach ihrem Debüt Tub of Lard schreiten die Veteranen von Eye Flys (auch ohne den ausgestiegenen Full of Hell-Gitarristen Spencer Hazard) mit ihrem selbstbetitelten Zweitwerk ansatzlos in den prägenden Fußstapfen eines überdeutlichen Leitsterns weiter.
Throbbing Jazz Gristle Funk Hits: Die Melvins verneigen sich mit einer weit außerhalb der eigenen Hoheitsgebiete gebastelten, instrumentalen Post Industrial- und Elektronik-Platte vor dem Sound von Throbbing Gristle.
Die unfehlbare, göttliche Institution Melvins feiert ihr 40 jähriges Jubiläum - unter anderem auch mit einer Neuaufnahme der ersten EP Six Songs unter dem Banner The Devil You Knew, The Devil You Know.
Ein Grunge-Klassiker in den Doom verschoben: Magnetic Eye Records versammelt wieder einmal einige (mitunter namhafte) Freunde und nimmt sich nach Material von Jimi Hendrix, Helmet und Pink Floyd diesmal mit Alice In Chains' Dirt eine perfekte Grunge-Blaupause in der Redux-Version vor.
Zwei Gitarristen und zwei Drummer hatten sie ja bereits, nun machen es Buzz Osborne und Dale Crover auf Pinkus Abortion Technician also mit zwei Bassisten weiter. Derart massiv bereichernd wie die Big Business-Phase ist dieser personelle Kniff allerdings nicht für den Melvins-Kosmos.
Mit A Walk with Love & Death gelingt den Sludge-Gründungsvätern nach knapp dreieinhalb Dekaden wieder einmal eine Premiere: Das erste Doppelalbum einer kompromisslosen Karriere vereint verspulten Soundtrack-Irrsinn (Life) mit klassischer Melvins-Handarbeit (Death).
Die Melvins-Dampframme Buzz Osborne und Dale Crover an Gitarre und Schlagzeug, Le Butcherettes- bzw. Bosnian Rainbows-Energiebündel Teri Gender Bender am Mikro (sowie wahlweise zusätzlich an dezent eingesetztem Keyboard und/oder zusätzlicher Gitarre), dazu der nimmermüde The Mars Volta-/At the Drive-In-Tausendsassa Omar Rodríguez-López als zweckmäßig arbeitender Bassist - das sind Crystal Fairy.
Die Melvins treiben ihren Modus Operandi am Besetzungs-Schleudersitz auf die Spitze: Basses Loaded setzt quasi jedem ihrer Angestellten der letzten Dekade auf dem Posten des Tieftöners ein kleines Denkmal.