Suche nach: christopher bear
Das Grizzly Bear-Duo Daniel Rossen und Christopher Bear arbeiten nach You Belong There gleichberechtigt am wundervollen Soundtrack zum Celine Song-Debütfilm Past Lives zusammen.
Anstatt heimlich, still und leise vollends auseinanderzudriften, haben Grizzly Bear doch wieder zusammen gefunden und mit dem verträumt-undurchsichtigen Painted Ruins das vielleicht faszinierendste Album ihrer Karriere aufgenommen.
Leider eine mittlerweile gängig gewordene Label-Praxis: Platten schon nach wenigen Monaten in erweiterten Versionen neu aufzulegen. So sehr man dies grundsätzlich verabscheuen darf, so wunderbar und fair gelöst ist dies im Fall der Neuauflage des noch jungen Grizzly Bear-Geniestreichs 'Shields' aus dem letzten Jahr.
'Shields' experimentiert als Album nach dem Album mit der "Was-wäre-wenn-Frage": Was, wenn Grizzly Bear schon 2006 ihr schrullig-verlegtes Verständnis von Pop derart "verständlich" hätten formulieren können oder wollen wie auf dem Durchbruchwerk von 2009.
Live in Pioneertown & Santa Fe kombiniert selektive Ausschnitte zweier Konzerte, die Daniel Rossen im Rahmen seines fabelhaften 2022er Solodebüt You Belong There im Juni und September vergangenen Jahres spielte.
Als unzweifelhafte Karrierehöhepunkte haben Touché Amoré, Fiona Apple, Nick Cave & the Bad Seeds, Pallbearer, Kendrick Lamar, David Bowie, Bell Witch, Low (RIP, Mimi!), Lana Del Rey, A.A. Williams und Ad Nauseam jeweils einen ersten Platz in den Heavy Pop-Jahrescharts seit 2011 gemein.
Komplex aus dem Handgelenk geschüttelter Folk zwischen Prog-, Chamber- und Avantgarde-Verortung: Neun Jahre nach der wunderbaren EP Silent Hour / Golden Mile (und immerhin vier nach der Standalone Single Deerslayer sowie fünf nach dem letzten Grizzly Bear-Lebenszeichen) hat Daniel Rossen endlich sein Debütalbum You Belong There fertiggestellt.
Wenn Crack-Up Prog war, ist Shore wohl so etwas wie Pop. Robin Pecknold lässt seine Fleet Foxes jedenfalls demonstrativ zugänglich durchatmen, bevor er die Konturen des vierten Studioalbums der Indiefolk-Institution weitestgehend in der Transzendenz auflöst.
Ein adäquater Tribut an die Jamrock-Legende um John Garcia schreit förmlich nach weit streunenden Songs, nach Länge und einer generell ausufernden Verneigung. Wie erschöpfend die Dessner-Brüder nun aber ihre seit Jahren angekündigte Grateful Dead-Songsammlung vollenden, sprengt dann doch - willkommernerweise - jeden Rahmen.
Nur vier Alben haben 2019 in der Wertungsskala zumindest die 9-Punkte-Marke geknackt. Dass gleich drei davon von Solokünstlerinnen stammen ist durchaus symptomatisch: Gefühltermaßen war kein anderer Jahrgang dieser Dekade derart massiv von weiblich geprägten Veröffentlichungen dominiert - was sich nun natürlich auch in den Jahrescharts widerspiegelt. Letztendlich ist es aber freilich egal wer hinter den folgenden Alben steckt - jedes ist explizit empfehlenswert und essentiell für die Qualität der vergangenen 12 Monate.