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Sehr nett: Bryan Ferry wandert durch die Vergangenheit und interpretiert auf Love Letters vier klassische Romantik-Songs im gewohnt zartschmelzenden, elegant-kontemplativen Sophisti-Pop-Lounge-Outfit samt zeitloser Grandezza.
Ein Jahr nach dem geschichtsträchtigen Mitschnitt aus dem Jahr 1974 legt Bryan Ferry ein aktueller aufgenommenes Konzertalbum aus der selben Location vor: Live at the Royal Albert Hall 2020.
Ein Schaulaufen großer Klasse: Mit einer grandiosen Band im Rücken sowie einer Wagenladung unsterblicher Hits vor Augen begeistert Roxy Music-Boss Bryan Ferry im Grazer Stefaniensaal.
Damian Lewis wird wohl vorerst weiterhin vor allem als Nicholas Brody, Bobby Axelrod oder Richard Winters in der popkulturellen Wahrnehmung bekannt bleiben. Mit Mission Creep positioniert er sich aber trotzdem als ernstzunehmender Musiker.
Moby ist an jenem Punkt in seiner Karriere angekommen, in dem er sich mit einem Orchester im Rücken durch ein Greatest Hits-Potpourri hangelt. Das funktioniert mit Reprise besser als erwartet, fügt sich jedoch auch nahtlos in die durchwachsene Diskografie des Richard Melville Hall ein.
Das Albumdoppel aus All Mirrors (2019) und Whole New Mess (2020) war von Angel Olsen immer schon als Einheit konzipiert. Nun erscheint es als Song of the Lark and Other Far Memories in der angedachten Form - erweitert um die Bonus EP Far Memory.
Wäre das hervorragende Garden of Stone 2018 nicht derart spät erschienen, wäre es in unserer Endabrechnung nicht „nur“ in die Honorable Mentions gelandet. P.A. Hülsenbecks alter Kumpane Fabian Altstötter geht mit seinem Debüt als Jungstötter insofern kein Risiko ein: Love Is positioniert sich mit seinen weihevollen Mitternachtsballaden im Bariton als frühes Jahreshighlight 2019.
Mittlerweile aufgeräumter und ohne Krach: Ought lassen auf ihrem dritten Album zumindest die zweite Silbe des Postpunk endgültig hinter sich und konzentrieren sich mit Room Inside the World auf einnehmend-gestelzten Artrock von überkandideltem Gestus.
Zehn Jahre nach seinem selbstbetitelten Einstand reinterpretiert Folk-Singer/Songwriter The Tallest Man on Earth im Verbund mit dem New Yorker Kammermusik-Ensemble yMusic vier Songs aus dem eigenen Backkatalog, sowie die Joan Baez-Schönheit East Virginia.
Tim Darcy posiert auf dem Cover von Saturdy Night ernst, manierlich und gegenwärtig vor aufgeräumt-stilisierter Umgebung. Eine gefinkelte Begrüßung, beobachtet der Ought-Frontmann doch dabei eigentlich vor allem, wie sein erstes Soloalbums mit Fortdauer immer weiter ausfranst und sich völlig ungezwungen in der vagen Orientierungslosigkeit auslebt.