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Cavalcovers bedeutet naheliegenderweise: Black Midi bündeln auf digitalem Wege zumindest drei der ursprünglich fünf Coversongs, die rund um das 2021er-Juwel Cavalcade auf diversen Flexidiscs das Licht der Welt erblickten.
Die aktuelle Black Midi-Experimental-Rock-Glanztat Cavalcade ist in zahlreichen Versionen mit verschiedenen exklusiven Bonussongs erschienen - unter anderem auch dem grandiosen Original Cruising.
Black Midi haben den improvisierten Ansatz von Schlagenheim auf Cavalcade gegen vorbereitetes Songwriting getauscht - was der Unberechenbarkeit der britischen Senkrechtstarter jedoch eigentlich keinen Abbruch getan hat.
Schon das gesamte Jahr über unterstützen Black Midi den Veranstaltungsort Windmill Brixton in South London mit Compilation-Beiträgen. Nun spendiert die Band die beiden bm xmas covers.
Wenige Monate nach 7-Eleven und praktisch unmittelbar auf die Klamauk-Fehde Ded Sheeran sowie eine Handvoll obskurer Cover-Interpretationen folgend graben Black Midi mit Sweater noch einen elfminütigen, exzentrischen Studio-Score der Schlagenheim-Sessions aus.
7-Eleven war (unter einem anderen Titel) nur im YouTube-Stream des Black Midi-Debütalbums Schlagenheim zu finden - aber dann doch zu gut, um in der Versenkung zu verschwinden. Deswegen wird er nun zumindest digital nachgereicht.
Schlagenheim tritt den Beweis an: Die Generation der 20 Jährigen kennt nicht nur den hippen Indie von alt-J, sondern auch mathlastigen Noiserock von This Heat, Ought, Talking Heads, Steve Albini, The Drones, Pop Group, Battles oder TV on the Radio. Fein!
Black Country, New Road sind neben Squid und Black Midi wohl die drei bisherigen großen Gewinnern des Musikjahres 2021, schwänken das Spotlight jedoch ohne Futterneid bereits auf andere Kollegen der Windmill Brixton-Szene weiter: Als Backingband von Ethan P. Flynn hat man dessen Song Television Show neu aufgenommen.
Squid und (auch die Szene-Vorreiter) Black Midi profitieren gerade immens von dem Buzz, den Black Country, New Road Anfang des Jahres mit ihrem Debütalbum For the First Time losgetreten haben. Dmacht es schon Sinn, dass das Septett das Momentum auch noch einmal nutzen will, um nicht in die dritte Reihe gedrängt zu werden. Mit Track X (The Guest) gibt es deswegen eine unter das Bandbanner geschwindelte Quasi-Solonummer von Isaac Wood.
„I guess I'm a little bit late to the party“, macht aber nichts: For the First Time, das vielerorts lange herbeigesehnte Debütalbum von Black Country, New Road, erweist sich als (sehr) guter, aber auch frustrierender Sturm im Wasserglas.