Suche nach: Dead Man's Bones
Van Records preist das siebte King Dude-Album als Werk eines Enigmatikers an, der mit einem knappen Dutzend an Hymnen „the power to weaponize music“ zeigt und „his voice into the most dangerous one of our times“ transformiert. Tatsächlich ist Full Virgo Moon aber nur ein sehr okayes Singer-Songwriter/ Dark Folk geworden.
Lee Dorian folgt seiner Vorliebe für okkulte Nischensensationen mit massentauglichem Konsens-Appeal einmal mehr und legt das 2018 im Selbstvertrieb erschienene Debütalbum von Twin Temple neu auf. Eine so typische wie unkonventionelle Ergänzung für den Roster seines Labels Rise Above.
Drei Jahre nach The Satanist lebt Behemoth-Frontmann Adam Nergal Darski (ohne Corpsepaint, aber dafür) im Verbund mit Singer-Songwriter John Porter als Me and That seine Vorliebe für das Spannungsfeld zwischen düsterem Americana, romantisierenden Goth-Ansätzen und bluesrockendem Dark-Folk aus. Alleine der adäquate Tribut im Titel darf deswegen als deutlicher Verweis verstanden werden: Songs Of Love And Death ist eine zutiefst eklektische Verneigung vor der Mystik und Folklore der amerikanischen Musikkultur geworden.
The Hotelier vollenden spätesten jetzt den Entwicklungsschritt von der vielversprechenden Nachwuchshoffnung zur voll ausformulierten Referenzgröße und kristallisieren sich anhand von Goodness damit endgültig als die vorläufigen großen Gewinner des 90er-Emo-Revivals.
Die Bandachse zwischen den zwei Indie-Mächten festigt mit veränderten Grundpfeilern ihre Basis: Nach dem jüngst getätigten Pfarmers Einstand 'Gunnera' von Bryan Devendorf und Dave Seim lässt nun Ex-Menomena-Vorstand und Ramona Falls-Kopf Brent Knopf das The National-Ausnahmebariton Matt Berninger durch ein sympathisch umhertollendes Stück an liebenswert-leichtgängigen Ohrwürmern schweben.
"Alles ist gut. Anders, aber gut." versucht es Casper in 'Ariel' gleich selbst auf den Punkt zu bringen. 'Hinterland' ist der musikalisch verhältnismäßig mutige, Fanbase-entzweienden Schnitt zum durch die Decke gehenden 'XOXO' in Form der fortgesetzten Abkehr vom reinen Hip Hop und der vielleicht endgültigen Ankunft der Hypegestalt Benjamin Griffey im konventionell ausstaffierten Indierock von der Stange.