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Stadion-Magie: Bruce Springsteen und seine (exklusive der abwesenden Patti Scialfa neben bewährten Tour-Mitgliedern und weiteren Gastmusikern auf eine 18 köpfige Besetzung angewachsenen) E Street Band beehren (womöglich gar zum letzten Mal, wie mancherorts gemutmaßt wird?) auf ihrer ersten Tour seit 2017 auch das Wiener Ernst Happel Stadion.
Western Stars hätte ein aufgelegter Festschmaus nicht nur für all jene werden können, die Nebraska als das heimliche Juwel der Springsteen‘schen Diskografie listen. Doch dann vertändelt der Boss seine grandiosen Songs durchaus frustrierend in einer allzu tranig zugekleisterten Schwülstigkeit - und liefert damit ein zumindest polarisierendes Ergebnis.
Premierenstimmung auf dem 18. Studioalbum des Boss: mit dem Rage Against the Machine-Gitarristen Tom Morello als Muse recycelt Bruce Springsteen allerhand Material dass sich seit den 2000ern neben den regulären Platten angestaut hat, dazu covert er sich selbst und andere. Mit 'High Hopes' hält der passionierte Rocker damit diesmal weniger der amerikanischen Gegenwart einen Spiegel vor, als dass er indirekt die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte seiner eigenen Karriere reflektiert - und dabei die Fehler dieser umso eklatanter aufzeigt.
Die Obama Euphorie ist dahin, die Abrissbirne schwingt durch die Wall Street: der Boss liefert zürnend den hemdsärmeligen Soundtrack zur Occupy-Bewegung mit grundsolider, aber endlich wieder packender Rockmusik von der Stange.
Im Vorfeld der Veröffentlichung seines fünften Studioalbums kam Zach Bryan live auf die eine oder andere besorgniserregende Idee. Wenn es darauf ankommt, liefert er aber weiterhin mit einem bestechenden Gespür für das geschmackvolle Momentum ab - in Form von The Great American Bar Scene sogar mehr denn je auf eine universelle Zeitlosigkeit (aus amerikanischer Sicht) bedacht.
Pearl Jam lassen sich für ihr zwölftens Studioalbum von Katalysator Andrew Watt in den Hintern treten - wofür sie zwar dessen typisch grausame Produktion in Kauf nehmen müssen, durch Dark Matter allerdings auch eine veritable Renaissance in ihrem Werken erfahren.
1985 ist neben Prisoners, einer Live-Version seines 2017er-Langspielers Prisoner, Heatwave, Star Sign und Sword & Stone eines von gleich fünf Alben, die Ryan Adams pünktlich zum Jahreswechsel 2024 veröffentlicht hat.
„Nebraska: what a special album that taught me so much about songwriting. It still does after all these years. Go listen to the original if you haven’t, you’ll love it forever.“ sagt der bekennende Bruce Springsteen-Fan Ryan Adams.
Orville Peck hat zwei Jahre nach Show Pony für sein Major-Debüt Bronco das fetter gewordene Budget genutzt, um die Pop-feiernde Blockbuster-Version seiner in alle Richtungen offenen Country-Hybriden zu kreieren.
„Musik ist der Exorzist von Stress.“ sagt Kurt Vile, seines Zeichens längst der Zen-Meister des Indie-Slackertums, und nimmt mit (watch my moves) ein schaulaufendes Album auf, das niemandem mehr etwas beweisen muss.