2011 – Die 50 Alben des Jahres

by on 5. Februar 2012 in Jahrescharts 2011

Im Rückspiegel hinterlässt 2011 ein ereignisreiches Musikjahr: zahlreiche große Bands haben sich getrennt, nicht wenige ehemals wichtige Gruppierungen entern wieder die Bühnen. Am längsten währen werden jedoch vermutlich die Eindrücke jener Alben, die in den vergangenen zwölf Monaten auf Tonträger gebannt wurden.
heavypop.at präsentiert seine 50 liebsten Albumveröffentlichungen 2011:

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  40. John Maus

 We Must Become the Pitiless Censores of Ourselves

Nach zwei okayen Alben kam sie praktisch aus dem Nichts, die weitaus mehr als nur okaye dritte John Maus Platte. Von Ariel Pink hat der Komponist  einst das Gespür für Pop eingeimpft bekommen und überflügelt seinen Meister auf ‘We Must Become the Pitilesss Censores of Ourselves‘ nun spielend: Hinter gewöhnungsbedürftigen Synthiesound, der direkt aus der Unendlichen Geschichte zu kommen scheint, hallt Maus´ stockdunkle Ian Curtis Gedächtnis-Stimme. Und die rundum wunderbaren Popsongs, sie sind die Lichtstrahlen, die sich den Weg durch diese unheimliche Melancholie bahnen. Ein Album, das bei weitem nicht so gut aufgelegt ist, wie es anfangs scheint.

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  39. The Antlers

 Burst Apart

Man hört ‘Burst Apart‘ nicht den harten Kampf an, den die Platte gegen ihren direkten Vorgänger ausficht. Tatsächlich wird sich jedoch jede weitere The Antlers Platte an ‘Hospice‘ messen müssen – und vielleicht ist das auch gut so. Schlußendlich begegnet das vierte Album der Band aus Brooklyn dem vermeintlichen Schaffenhöhepunkt beinahe auf Augenhöhe. Mit simpleren Songs, beinahe einer Hitsammlung, wenn man so will. Und außerdem: Einen Song wie ‘Putting the Dog to Sleep‘ hat Peter Silberman erst jetzt zustande gebracht. Das eigentliche Referenzwerk dieser Band wird erst kommen.

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  38. Wilco

 The Whole Love

Ist man ehrlich, muß man sich eingestehen: Im Grunde genügen zwei Songs, die Wilco 2011 abgeliefert haben, um ihnen in allen Jahrescharts einen Platz zuzugestehen – der erste, ‘Art of Almost‘, eröffnet das achte Wilco Album in einer seit ‘A Ghost is Born‘ nicht mehr gehörten Vertracktheit. Der zweite, ‘One Sunday Morning (Song for Jane Smiley’s Boyfriend)‘, beendet ‘The Whole Love‘ über zwölf entspannte Minuten. Das sind die herausragenden Momente dieser Platte. Dazwischen spielen Wilco zehn Songs, die niemand sonst so hinbekommt. Ausnahmestellung zementiert.

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  37.Shabazz Palaces

 Black Up

Black Up‘ kann einhalten, was ‘Of Light‘ und ‘Shabazz Palaces‘ in Kurzform 2010 versprochen haben: Nichts weniger, als Hip-Hop weiterhin spannend zu halten. Als dunkle Melange aus Beats und Jazzelementen, aus dröhnenden Bässen und kratzender Elektronik, unheilschwangerem Soul und immer wieder düpierten Melodiefetzen. Shabazz Palaces sind mehr Oldschool als die Drone Rapper von Dälek, deuten jedoch schon mit dem Debutalbum an, sich zukunftsweisender in Szene setzen zu können.
Kurz: ‘Black Up‘ ist so gut, dass Sub Pop nun einen Hip-Hop Act im Rooster hat.

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  36. Wolves in the Throne Room

 Celestial Lineage

Wohin die Reise für das Brüderpaar Weaver nach dem Abschluß ihrer Black Metal Trilogie gehen wird, bleibt vorerst offen. Sollte sie in andere Gefilde führen, verliert das Genre eine wichtige Band – selbst, wenn ‘Celestial LineageWolves in the Throne Room nicht auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft zeigt.Dabei darf man nicht übersehen: Der Rückschritt hier ist ein gewollter. Und dass ‘Celestial Lineage‘ zwangsläufig hinter seinem Bruder im Geiste – dem übermächtigen ‘Two Hunters‘ – anstehen muß, macht das Album an sich ja nicht schlechter. Schwächer heißt für Wolves in the Throne Room immer noch: beinahe übermächtig.

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  35. Girls

 Father, Son, Holy Ghost

Christopher Owens und Chet “JR” White lassen die schlagzeilenträchtige Vergangenheit hinter sich – und suhlen sich vergnügt in der Vergangenheit Anderer. Jede Sekunde des zweiten Girls Albums meint man aus Classic Rock und Oldie Radiosendungen zu kennen, kann die Songs praktisch beim ersten Durchgang mitsingen. Auch, weil sich hier beinahe alles um “Love“, “Girls“, noch mehr “Love” und “My Ma“  dreht. ‘Father, Son, Holy Ghost‘ schämt sich nicht, hemmungslos nostalgisch zu sein, mit Sternchen in den Augen von den ganz großen Gefühlen zu berichten. Und notfalls auch Guns N’ Roses als erste Referenz zu bringen.

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The Low Anthem "Smart Flesh" Cover Art  34. The Low Anthem

 Smart Flesh

The Low Anthem verzichten auf ihrem dritten Album auf die offensichtlichen “Hits”, die eingängigen Stampfer (‘Boeing 747‘ mal außen vor) und die Tom Waits Verneigungen. ‘Smart Flesh‘ ist so zart und zerbrechlich geraten, dass man die Erhabenheit, die den elf Songs inne wohnt leicht überhören kann. The Low Anthem müssen 2011 nicht mehr um Aufmerksamkeit buhlen, was ‘Oh My God, Charlie Darwin‘ noch zu einem stellenweise zerissenen Album hat werden lassen. ‘Smart Flesh‘ ist in sich geschlossen, eine wunderschöne Perle zwischen Folk und Country.

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  33. Mastodon

 The Hunter

Mit dem Coverartwork, den merkwürdigen Videos, den Synthiegelächter und abrupt aufhörenden Songs – Mastodon haben es nach den Konzeptwerken darauf angelegt, ein Album abzuliefern, das möglichst “strange” und “sick” ist, bei dem man immer wieder an die Flaming Lips denken muß.In Wirklichkeit ist ‘The Hunter‘ aber wieder technisch versierter Mastodon Metal, nur eben mit mehr Schieflage als bisher, mehr Alice in Chains Momenten – der sich genausoviele Gedanken macht wie seine Vorgänger und dabei trotzdem um so viel spontaner und hingerotzter klingt. Ein Freischwimmen.

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  32. GridLink

 Orphan

Kann irgendeine “Supergroup“-Platte dieses Jahr mit dem namhaften Kollektiv hinter GridLink mithalten? Fakt ist: Das zweite Album der Band hält nicht nur, was Namen wie Discordance Axis oder Burnt by the Sun versprechen, sondern übertrifft diese in seinen besten Momenten gar. An GridLink darf sich jede ernstzunehmende Grindcore Band ab nun messen.

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  31. Radiohead

 The King of Limbs

The King of Limbs‘ will einfach nicht als Album funktionieren. Dass die britischen Musikinnovatoren schon längere EPs veröffentlicht haben, spielt da gar keine Rolle. Viel eher jedoch die Tatsache, dass sich das achte Studioalbum der Band so säuberlich auf zwei Hälften aufteilt, von denen die erste wie ein Thom Yorke Soloausflug klingt und die zweite wie ein Abhacken erarbeiteter Trademarksongs. Nein, ‘The King of Limbs‘ ist eine Enttäuschung. Als Album. Für sich genommen stehen hier aber acht tolle bis grandiose Songs, die so bewegen, wie das nur Radiohead Songs können. Das schwächste Album der Band geht mit einigen ihrer besten Songs spazieren – und ‘Staircase‘ findet dabei erst auf der nächsten Single statt!

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