Щугор – II

von am 17. Januar 2023 in Album

Щугор – II

Щугор legen nur wenige Tage nach ihrem Erstling mit II nach – und sind dann auch noch so freundlich ihre Werke offenbar fein säuberlich zu nummerieren, wo die Diskografie von Vintlechkeit ein chronologischer Albtraum war.

Die schlechte Nachricht vorweg: Bedenkt man, wie formelhaft bereits I im Grunde angelegt war, ist es grundlegend wenig begeisternd, dass II die selbe Schiene weiterfährt – sucht man Unterschiede zum Vorgänger, kann man dem zweiten Durchgang höchstens attestieren ganzheitlicher angelegt zu sein als das offizielle Debüt, einen nahtloseren Fluss zu haben und trotz längerer Songs und nur einer minimal geringeren Spielzeit doch kurzweiliger zu zünden.

Schon Зима agiert exemplarisch kraftvoll, so energisch wie hungrig und fletscht dringlich die Zähne, bevor sich die Nummer zu einem manischen Finale samt punkig aufgelösten Klimax steigert. Auch die malerische Bösartigkeit Замученный Во Льдах funktioniert direkter, zieht die astrale Mount Eerie-Melancholie in einen tollwütigen Malstrom und badet den Reißwolf sphärisch.
Das Geplänkel samt vertrackt-stolpernden, stockenden Rhythmen rund um typisch genormte blastend galoppierende Verhaltensmuster in Холоднейшая Вечность bleiben im Verlauf von 20 Minuten eher unverbindlich, doch spult das Programm der stechend-schneidenden, fauchenden Schreie giftigen Nihilismus‘ im punkig aggressiven Zug relativ gesehen ohne gravierende Längen.
Die gute Nachricht ist also: Obwohl die ambienten Passagen nun leider eine zurückgenommene Rolle spielen, ist II in gewisser Hinsicht schon ein Schritt in die richtige Richtung und eine Steigerung im Vergleich zu I.

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