Das Jahr in Platten mit: Mikael Kjellman
Ohne die bisherigen fünf fantastischen Studioalben der Schweden unter Wert verkaufen zu wollen, legt List dann doch ohne Umschweife nahe: Martyrdöd haben sich einmal mehr selbst übertroffen. Über 38 Minuten hinweg fackelt die Band aus Göteborg hier ein Inferno ab, das atemlos im D-Beat galoppierend vom Crustpunk über den Death Metal bis hin zum Hardcore alles mit sich reißt, während alleine die Gitarrenarbeit so hypermelodisch aufdreht, dass es einen zwischen räudiger Brutalität und schwindelerregender Epik beinahe zerreißt. Oder anders gesagt: Martyrdöd waren immer schon eine Ausnahmeband – auf List drehen sie die Schrauben der Perfektion aber enger denn je. Mikael Micke Kjellman über seine Platten des Jahres:
Gleich fünf meiner absoluten Lieblingsbands haben 2016 Alben veröffentlicht:
Dinosaur Jr. – Give a Glimpse of What Yer Not
Das erste Album, an das ich für meine 2016er-Liste denken musste, kommt von einem meiner Lieblingsgitarristen (und Sängern hehe). Niemand sonst, als der enigmatische J Mascis natürlich.
Dinosaur Jr. kehren mit einem Album zurück, das auf vielerlei Art eine Kulminierung ihrer größten Momente und Einflüsse dar kombiniert mit einem geilen über- und Pixies-getriebenen Power-Pop/Rock, Classic- und Heavy-Rock. Ich bin besonders verzaubert von Mascis Parts und Tracks wie I Walk for Miles, Good to Know, Be a Part.
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Discharge – End of Days
Die Vocals klingen klasse, und bringen das Kriegsgebrüll im Cal-Style mit der genau richtigen, verzweifelten Betonung, kombiniert mit einem der tödlichsten Bassgrooves, der jemals möglich gewesen ist. Die neue Discharge macht von vorne bis hinten Laune.
Discharge ist auch eine meiner liebsten Punk-Bands aller Zeiten, obwohl ich zugeben muss, das der Martyrdöd-Stil eher ein Bastard des späteren schwedischen Hardcore-Stils mit Gitarren vorne raus ist, haha (wie Bombanfall, und besonders Skitsystem, Wolfpack)
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Harley Flanagan – Cro Mags
Neben Discharge selbst könnte der Opener sogar ein Mittbewerber für die absolute D-Beat-Weltherrschaft sein. Mit einem donnernden Montör-getriebenen Bass, bringt Harley den Discharge’schen Bass-Stil auf ein neues Level. Die Vocals klingen etwas heiser und vielleicht niedergeschlagen, aber immer noch in die Fresse. Insgesamt machts von vorne bis hinten Spaß.
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Neurosis – Fires Within Fires
Ich war sofort vom Opener Bending Light inspiriert als ich ihn hörte, und war auch froh, ein Album entdeckt zu haben, das etwas der Dringlichkeit und Gesangsperformance ihrer frühen Tage – Souls at Zero, Enemy oft he Sun, Through Silver in Blood – zurückbringt. Man kann den Sound bis hin zu den Wurzeln einer ungebrochenen Eastbay Punk/HC-Herkunft zurückverfolgen, wie die Streifen eines alten Tigers.
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PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project
PJ Harvey ist auch eine von Mikes Heldinnen, und ich bewundere sie, wenn es um kraftvolles, expressives Songwriting geht. Ich muss allerdings sagen, dass ihre neueste wohl nicht meine Lieblingsplatte von ihr ist. Aber Songs wie The Wheel und Community of Hope zeigen, dass sie immer noch meisterhaft catchy Songs wie niemand anders schreiben kann.
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